Kurzer Disclaimer vorab:
Dieser Ratgeber ersetzt in keinster Weise eine vollständige und individuelle Beratung! Er soll im ersten Schritt über das Prinzip und die Funktionsweise der Berufsunfähigkeitsversicherung (im folgenden oft mit „BU“ abgekürzt), sowie über wichtige Punkte und Fallstricke aufmerksam informieren!
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Dich für den Fall ab, dass Du Deinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben kannst – unabhängig von der Ursache.
Für die meisten Menschen in Deutschland ist ihre Arbeit die einzige, oder zumindest die absolut überwiegende Hauptquelle des Einkommens. Solange auch Du von Deiner Arbeitskraft abhängig bist, empfiehlt auch die Verbraucherzentrale den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung.[1]
Bedingungsgemäß erhältst Du eine BU-Rente wenn Du Deinen aktuellen Beruf zu mindestens 50 % für mindestens 6 Monate aufgrund von Krankheit, Unfall oder altersübermäßigem Kräfteverfall nicht mehr ausüben kannst. Die Rente wird monatlich ausgezahlt, solange die Berufsunfähigkeit fortbesteht bis maximal zum vereinbarten Ablaufdatum der Versicherung.
Das Ablaufdatum ist auch schon der erste relevante Punkt, aber dazu später mehr.
Die kurze Antwort: Je früher, desto besser!
Viele Versicherer bieten eine BU bereits für Kinder ab dem 10. Lebensjahr an, wobei selbst ich als Versicherungsmakler es etwas krass finde. Allerdings kann ein Abschluss gegen Ende der Schulzeit durchaus von Vorteil sein, wenn das Kind eine handwerkliche Ausbildung beginnen will.
Der größte Vorteil eines frühen Abschlusses ist, dass Du Dir mit Abschluss der Versicherung Deinen Gesundheitszustand einfrierst und somit einen vollständigen Schutz zu einem geringen Preis genießt.
Im Laufe unseres Lebens gehen wir immer wieder aufgrund von Vorfällen oder Beschwerden zu Ärzten, welche unsere Krankenhistorie in Arztbriefen festhalten und an die Krankenkassen melden. Je nach gestellter Diagnose kommt es leider häufig zu Komplikationen beim Antrag.
Unten einige Beispiele von Fällen, die ich begleitet habe:
Relevant sind i.d.R. 5 Jahre bei ambulanten Behandlungen („Ich war da mal beim Arzt“) und 10 Jahre stationäre Aufenthalte („Ich war über Nacht im Krankenhaus“). Einige Gesellschaften fragen (teilweise nur bei bestimmten Berufsgruppen) auch nur 3 Jahre ambulant in die Vergangenheit. Außerdem gibt es von Zeit zu Zeit Sonderaktionen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung.
Er sollte Dir auch eine erste Einschätzung geben können, welche weiteren Unterlagen ggf. notwendig sind, wie zum Beispiel Arztberichte oder Zusatzfragebögen.
Das heißt, dass Deine biometrischen Daten (Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen) an verschiedene Gesellschaften gesendet werden und diese sie wiederum bewerten. Die Voten können wie folgt ausfallen:
Ggf. kann er auch nach telefonischer Rücksprache mit der Risikoprüfung und Nachreichung einiger Unterlagen auch ein besseres Votum erzielen. Lasse Dir die Unterschiede zwischen den Gesellschaften mit den besten Voten erklären! Einen Überblick über die wichtigen Punkte bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung findest Du weiter unten.
Eine BU soll im Ernstfall Deine Existenz sichern! Erstelle deswegen eine genaue Übersicht Deiner laufenden Kosten. Bitte beachte auch, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Krankenversicherungsbeiträge fällig werden und Du auch trotz Berufsunfähigkeit Deine Altersvorsorge aufrecht erhalten musst!Was die Versicherungsdauer (bzw. das Endalter) der Berufsunfähigkeitsversicherung angeht, so gibt es verschiedene Ansätze:
Viele halten pauschal eine Absicherung bis zum Renteneintritt (also momentan bis 67) am sinnvollsten.
Ich sehe es ein wenig differenzierter: Eine BU soll Dich so lange absichern, wie Du von Deiner Arbeitskraft abhängig bist.
Sitzt mir eine Person gegenüber mit durchschnittlichem Einkommen ohne Aussicht auf große Gehaltssprünge im Berufsleben, so rate auch ich zu einer Absicherung bis zum 67. Lebensjahr.
Berate ich hingegen beispielswiese eine Ärztin oder einen Ingenieur, also Menschen mit einem (zumindest prognostiziert) hohen Einkommen, so bespreche ich mit ihnen auch die Möglichkeit, dass sie im hohen Alter nicht mehr zwingend auf ihre Arbeitskraft angewiesen sind. Hier kann eine kürzere Absicherungsdauer – z.B. bis 65 – sinnvoll sein. Betonung hierbei liegt klar auf kann! Denn das persönliche Sicherheitsgefühl ist hier auch entscheidend! Eine Absicherung bis 65 birgt nämlich das Restrisiko, dass im Fall einer langen BU – z.B. ab 50 – auch nur bis 65 eine BU-Rente gezahlt wird. Bei dieser Variante ist also auch ein schlüssiges Gesamtkonzept mit korrekter Vorsorge notwendig!
Dieser Ratgeber wird in den nächsten Wochen stetig ausgebaut werden! 🙂
Bei Fragen zu den besprochenen Themen, kannst Du uns hier erreichen:
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